download: Pdficon.png
Odticon.png
Version: 1.0

Eine Gebetszeit leiten

Other languages:
More information about German

Das Arbeitsblatt „Die Rolle eines Helfers im Gebet“ erklärt Grundlagen, wie wir andere im Gespräch mit Gott leiten können, damit er Heilung in ihr Leben bringt. Hier geht es nun darum, wie das praktisch aussehen kann, wenn du dich mit einer Person triffst, um sie im Gebet zu leiten. Das kann eine vorher geplante ausführliche Gebetszeit sein, oder auch spontan entstehen, wenn du dich mit Menschen triffst oder sie trainierst.

Das Gebetsteam und weitere Teilnehmer

  • Leiter: Übernimmt Verantwortung für die Gebetszeit und leitet die Beteiligten, damit Gottes Wille passieren kann. Es sollte immer klar sein, wer eine Gebetszeit leitet.
  • Co-Leiter: Unterstützt den Leiter, indem er ihm seine Eindrücke weitergibt, betet, sowie die Wahrheiten mitschreibt, die Gott zeigt.
  • Trainee: Beobachtet, wie du leitest und unterstützt mit Gebet. Kann seine Fragen und Gedanken aufschreiben, damit ihr die Gebetszeit danach auswerten könnt.
  • Vertrauensperson: Ist dabei, weil es für die Person, die Gebet möchte, natürlich oder hilfreich ist (z.B. Partner, Mentor, enge Familienangehörige, gute Freunde). Kläre vorher, ob beide Seiten damit einverstanden sind.

Wichtig ist, dass die Person, die Gebet möchte, mit allen Anwesenden einverstanden ist und dass das Gebetsteam Vertraulichkeit vereinbart.

Oft ist es hilfreich, als Team von mindestens zwei Personen zu beten. Trefft euch wenn möglich vorher, um für die Zeit zu beten und Gott nach Eindrücken zu fragen. Jeder sollte mit Gott im Reinen sein, bevor er für andere betet.

Notizen machen

Notizen helfen, damit nichts von dem verloren geht, was Gott erreichen möchte. Du oder ein Co-Leiter sollte alle Wahrheiten mitschreiben, die Gott zeigt (sowie Bilder und Dinge, die er schenkt). Nutze dafür das Arbeitsblatt “Wie es nach einer Gebetszeit weitergeht” und gib es danach der Person.

Außerdem ist es sehr hilfreich, als Leiter sich auch Notizen zu machen, um den Überblick zu behalten und Wichtiges nicht zu vergessen: Unvergebenheit, Lügen, offene Türen und alles, was dir noch in der Gebetszeit auffällt. Wenn eine Sache abgearbeitet ist, dann streiche sie durch.

Als Team könnt ihr gut miteinander kommunizieren, indem ihr euch kleine Zettel mit euren Eindrücken hin- und herreicht (vergiss nicht, das vorher zu erklären).

Der Einstieg in eine Gebetszeit

Erkläre, wie die Gebetszeit aussehen wird, damit derjenige sich sicher fühlen kann. Du kannst auch fragen, ob derjenige eine Last hat, die er gerne heute loswerden möchte. Je nach Vorkenntnissen musst du unterschiedliche Dinge erklären. Beispiel:

„Es ist ein Gespräch zwischen dir und Gott. Ich unterstütze dich dabei und mache dir Vorschläge, welche Frage du Gott als Nächstes stellen kannst. Wenn ein Vorschlag für dich nicht stimmig ist, dann sag mir bitte gleich Bescheid oder formuliere ihn so um, dass er für dich passt. Sprich die Frage dann laut aus, schließe am besten die Augen und sag mir dann, welche Gedanken, Gefühle oder Eindrücke dir kommen. Teile mir bitte immer alles mit, auch wenn etwas noch keinen Sinn für dich macht oder du keine Antwort wahrnimmst. Analysiere deine Eindrücke nicht, sondern sprich sie einfach aus. Gott leitet diese ganze Gebetszeit. Er wird uns nicht zu Dingen leiten, für die wir noch nicht bereit sind und er zwingt uns zu nichts.“

Kläre vorhandene Fragen. Achte darauf, dass ihr nicht abgelenkt werdet. Beginne mit einem Gebet, in dem du die Gebetszeit unter den Schutz von Jesus stellst und den Heiligen Geist bittest, die Leitung zu übernehmen. Lass gerne auch die andere Person selbst am Anfang beten, wenn er/sie das möchte.

Wenn Gott bereits vorher etwas gezeigt hat, worum es gehen soll (z.B. einer bestimmten Person vergeben), dann fange direkt damit an. Ansonsten ist es eine gute Idee, mit den Fragen vom Arbeitsblatt „Familie und unsere Beziehung mit Gott“ einzusteigen und zu beobachten, welche Hinweise dabei kommen, was Gott als Nächstes ansprechen möchte.

​Art und Weise des Leitens

Wir leiten in eine sehr persönliche Begegnung mit Gott. Sei deshalb sensibel und achte darauf, wie derjenige mit Gott umgeht und beobachte, welche Signale er sendet. Sei demütig und zögere nicht, Fragen zu stellen. Wir wollen das Gespräch zwischen Gott und der anderen Person so wenig wie möglich stören.

Manchmal kommt es vor, dass Menschen länger nicht antworten (vielleicht hängen sie fest, analysieren zu viel, oder haben einfach eine intensive Begegnung mit Gott). Du kannst immer klärende Fragen stellen. Zum Beispiel kannst du nach etwa 10s fragen, „Was ist dir schon in den Kopf gekommen?“ In den meisten Fällen kommen Gottes Antworten auf die gestellten Fragen gleich am Anfang mit den ersten Gedanken. Achte darauf, dass kein Druck aufkommt, dass jemand „etwas hören“ muss. Wenn die andere Person auf eine Frage keine Antwort hört, dann probiere es mit einer anderen Frage.

Achte auch darauf, wie viel Anleitung die andere Person braucht. Für manche ist es notwendig, alles vorzuformulieren, damit derjenige es nachbeten kann. Wenn die Person schon mehr Erfahrung mitbringt, brauchst du dagegen nicht in ganz kleinen Schritten anleiten. Formuliere jedoch immer deine Frage-Vorschläge gleich so, dass sie in der Ich-Form sind und der andere sie nur zu wiederholen braucht. Wenn es passt, dann leite in freies Gebet hinein (Beispiel: „Gib diese Wut an Gott ab und füge dann alles hinzu, was du ihm gerade noch abgeben möchtest.“)

Achte darauf, dass ihr euch nicht in Kleinigkeiten verliert, sondern den wesentlichen Dingen folgt, die Gott zeigt. Um so eng wie möglich mit dem Heiligen Geist zusammenzuarbeiten, kannst du immer wieder folgende zwei Fragen stellen: Was möchte Gott heute in dieser Gebetszeit erreichen? Und was ist dafür jetzt gerade der nächste Schritt?

​Umgang mit Herausforderungen

Es ist normal, wenn du unsicher bist, wohin du leiten sollst oder wenn du überrascht bist von den schlimmen Dingen, die ans Licht kommen. Lass dich nicht aus der Ruhe bringen, auch wenn du merkwürdige oder heftige Dinge hörst. Vertraue Gott, dass er helfen kann und dass ihn das alles nicht überrascht.

Wenn jemand in Tränen ausbricht, dann frage nach einer Weile nach um herauszufinden, was gerade passiert: Ist das gut? Dann gib ihr/ihm die Zeit zum Weinen, die sie/er braucht. Frage Gott, ob du trösten sollst. Wenn das Weinen nicht gesund ist, dann hilf der Person, ihre Autorität im Namen von Jesus zu nutzen und wieder zurück in die Begegnung mit Gott zu finden.

Falls du wirklich überfordert bist, dann bring die Gebetszeit zu einem Ende und suche entsprechende Hilfe.

Eine Gebetszeit beenden

Behalte die Zeit im Auge und prüfe besonders gegen Ende genau, wenn ein neues Thema aufkommt: Möchte Gott das hier und jetzt ansprechen oder ist das ein Thema für eine nächste Gebetszeit?

Finde einen passenden Schlusspunkt (ggf. kannst du auch fragen lassen: „Ist das ein guter Punkt, um hier Schluss zu machen?“) Segne die Person danach und sprich nochmal alle Wahrheiten über ihr/ihm aus, die Gott während der Gebetszeit gegeben hat.

​Wie geht es danach weiter?

Gib der Person den Zettel mit den mitgeschriebenen Wahrheiten. Ermutige sie, diesen Zettel in den nächsten Wochen täglich vor Augen zu haben und diese Wahrheiten zu beten, damit derjenige sie verinnerlicht und lernt, sie einzusetzen. Vernichte deine Notizen.

Überlege, welche Unterstützung die Person dafür braucht und prüfe mit Gott, wie viel Verantwortung du dabei hast.

Das war ein Kampf – segnet euch als Gebetsteam gegenseitig und achtet darauf, dass ihr euch reinigt. Gib Dinge aus der Gebetszeit an Gott ab, damit sie dich nicht mehr belasten. Danke Gott für alles, was er getan hat!