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Stolz und Rebellion überwinden

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„Ich mache, was ich will!“ „Ich weiß es am besten!“ „Ich lasse mir von niemandem etwas vorschreiben.“ Kommt dir das bekannt vor?

Wir haben das vermutlich alle schon erlebt: Stolz, Machtmissbrauch und Rebellion gegen Gott haben Schaden angerichtet in unserem Leben und in der Welt um uns herum. Gott möchte, dass wir anders leben. Er hat Jesus als Vorbild für uns gesandt: Jesus hat ein Leben ohne Stolz und Rebellion vorgelebt, hat Menschen wiederhergestellt und ihnen gezeigt, wer sie sind.

Wenn wir uns selbst überschätzen, lassen wir uns täuschen. Wir vergessen schnell, dass viel von unserem Leben von anderen abhängig ist. Ohne andere Menschen wären wir nicht einmal am Leben. Die Realität ist, dass wir viele Dinge nicht in unserer Hand haben. Wir sind begrenzt: Unser Wissen, unsere Zeit und unsere Fähigkeiten sind endlich. Gott hat uns gemacht, damit wir in Verbindung mit anderen Menschen und mit ihm leben. Stolz und Rebellion führen uns jedoch in Einsamkeit und zerstören gesunde Gemeinschaft. Sie verzerren unseren Blick auf die Realität und blockieren unsere Verbindung mit Gott – und oft übersehen wir oder ignorieren sogar die Folgen davon für uns und andere.

Überheblichkeit und Stolz

Jeder, der sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; aber wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. (Lukas 18,14)

Überheblichkeit beginnt in meinem Herzen – ich glaube, dass ich besser bin als andere. Je mehr ich dieser Überzeugung Raum gebe, umso mehr Folgen hat das für mich und die Menschen in meinem Umfeld: Ich will meine eigenen Fehler nicht sehen und kann nicht um Verzeihung bitten. Ich behandle andere Menschen unfair oder rücksichtslos, weil ich sie nicht Ernst nehme oder sogar auf sie herabschaue. Ich will andere nicht um Hilfe bitten oder sie um Rat fragen und werde unbelehrbar. Das führt dazu, dass ich immer mehr den Bezug zur Realität verliere und in meiner eigenen Welt lebe.

Stolz ist, sich selbst statt Gott zu loben. Es gibt einen Unterschied zwischen Freude und Stolz: Wenn wir erfolgreich sind, freuen wir uns darüber. Wenn wir etwas erreicht haben, was gut in Gottes Augen ist, dann können und sollen wir das angemessen feiern. Ungesund wird es, wenn wir dabei vergessen, dass Gott uns erst die Möglichkeiten dafür gegeben hat und wir ihm dafür nicht Danke sagen.

Das Gegenteil dieser Einstellungen ist gesunde Demut: Ich sehe mich selbst genau so, wie Gott mich sieht. Ich mache mich nicht kleiner und weniger wertvoll (das wäre falsche Demut), aber auch nicht größer und wichtiger, als ich wirklich bin (das wäre Stolz und Überheblichkeit).

Gott hat uns Gaben und Fähigkeiten gegeben, damit wir mit ihnen Gutes tun. Er möchte uns helfen, mit dieser Verantwortung gut umzugehen und die Fallen zu vermeiden, die Erfolg mit sich bringt. Wenn ich glaube, dass ich ihn nicht brauche und es selber besser weiß, dann schneide ich mich ab von seiner Leitung. Gott weiß, was gut für uns ist, er kennt unsere Stärken und Schwächen sogar besser als wir selbst. Demütig zu sein heißt, auf ihn und auf weise Menschen zu hören.

Anwendung

Gott, wo siehst du Überheblichkeit oder Stolz in meinem Herzen?

Bitte ihn um Vergebung für das, was er dir gezeigt hat. Frage ihn nun: Wie soll ich stattdessen denken und handeln?

Rebellion

Gott hat sich gute Ordnungen für das Zusammenleben von Menschen überlegt. Er möchte nicht, dass Chaos herrscht und sich Menschen mit Rücksichtslosigkeit durchsetzen. Deshalb gibt er Menschen unterschiedliche Rollen und Fähigkeiten, damit wir sie zum Wohl von anderen einsetzen. Die Starken sollen die Schwachen schützen und haben damit auch mehr Verantwortung.

Zum Beispiel gibt Gott Eltern den Auftrag, ihre Kinder zu erziehen (schützen, leiten, auf den rechten Weg führen), bis sie alt genug sind, um eigene Entscheidungen zu treffen. Solange wir Kinder sind, sollen wir unseren Eltern gehorsam sein und wenn wir erwachsen werden, erwartet Gott von uns, dass wir sie ehren.

Rebellion ist, sich gegen die von Gott eingesetzte Ordnung aufzulehnen. Es bedeutet, dass ich die Führung übernehme, wenn ich kein Recht dazu habe und nach meinen eigenen Regeln lebe: „Ich kann machen, was ich will!“

Gott möchte, dass wir uns zuerst ihm unterordnen. Er möchte auch, dass wir uns Autoritätspersonen unterordnen (Römer 13,1-7) und für sie beten (1.Timotheus 2,1-2). Dazu gehört die Regierung genauso wie Arbeitgeber oder Leiter. Sie alle haben das Recht, uns im Rahmen ihres Auftrages etwas zu sagen. Es kann sein, dass wir das nicht mögen, weil es uns etwas kostet: Wir müssen Steuern zahlen oder Dinge tun, die wir uns nicht ausgesucht hätten. Wenn wir nicht alles so tun können, wie wir möchten, fühlen wir uns in unserer Freiheit eingeschränkt. Das ist jedoch Teil davon, wie Gott diese Welt gemacht hat. Jesus kam nicht, damit wir tun können, was wir wollen. Er möchte, dass wir uns Gott unterordnen – und das ist auch das, was Jesus vorgelebt hat.

Aber was ist, wenn sie im Unrecht sind?

Gott weiß, dass Menschen nicht vollkommen sind und Fehler machen. Das heißt aber nicht, dass ich dann einfach ignorieren darf, was sie sagen. Ich muss Gott fragen, wie ich damit umgehen soll.

Wenn Autoritätspersonen etwas von uns verlangen, was Gottes Anweisungen widerspricht, oder wenn sie außerhalb ihres Kompetenzbereiches herrschen wollen, dürfen und sollen wir uns dem widersetzen: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apostelgeschichte 5,29). Wenn jemand seine Macht missbraucht, kann ich das ansprechen und gesunde Grenzen setzen. Ich kann mich auch an eine höhere Instanz wenden und Hilfe suchen.

Gott hasst Ungerechtigkeit und Unterdrückung. Er möchte nicht, dass wir dem zustimmen. Er gibt uns jedoch nicht das Recht, so zu kämpfen, wie wir wollen oder Rache zu üben. Stattdessen möchte er uns auf seinen Wegen leiten, um dem Bösen zu widerstehen: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute! (Römer 12,21)

Gott ist der gerechte Richter und er wird Gerechtigkeit schaffen. Er wird alle zur Rechenschaft ziehen, die ihre Autorität missbrauchen und uns oder andere in unserem Umfeld schaden. Er wird auch uns richten, wo wir andere ungerecht behandeln.

Anwendung

Frage: Gott, wem gegenüber habe ich rebelliert?

Gehe verschiedene Beziehungen durch: Regierung (auch Verkehrsregeln und Steuergesetze) und Beamte, Eltern (auch Stiefeltern oder Vormund), Ehepartner, Leiter, Lehrer, Trainer, Arbeitgeber, Gott

Wie kam diese Rebellion in mein Leben?

Vergib: Lass dich von einem guten Helfer dabei unterstützen, denen zu vergeben, die dich verletzt haben (siehe Arbeitsblatt „Schritte der Vergebung“)

Kehre um: Bitte Gott um Vergebung. Bitte den Heiligen Geist, dir zu helfen und dein Herz zu verändern.

Gott, was soll ich als Nächstes tun und das wieder in Ordnung bringen?

Schreibe deine nächsten Schritte auf: